Im Jahr 2021 stammt der Großteil des Stroms in Réunion aus fossilen Brennstoffen, wobei mehr als 70% aus dieser Energiequelle kommen, einschließlich rund 30% spezifisch aus Kohle. Dies zeigt eine starke Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, was im Hinblick auf Klimaauswirkungen und Luftverschmutzung besorgniserregend ist. Im Gegensatz dazu machen kohlenstoffarme Energiequellen wie Wasserkraft, Solarenergie und Biokraftstoffe etwas mehr als ein Viertel des gesamten Stromverbrauchs aus. Wasserkraft ist mit etwa 12% die bedeutendste kohlenstoffarme Energiequelle, gefolgt von Solarenergie und Biokraftstoffen, die beide naheliegend bei 8% und 8% liegen.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Réunion zu erhöhen, könnten Lehren aus Ländern mit erfolgreicher Umsetzung dieser Energien gezogen werden. Beispielsweise könnte Réunion von Frankreich oder anderen Ländern lernen, die einen hohen Anteil an Kernenergie haben, auch wenn der direkte Aufbau von Kernkraftwerken auf einer kleinen Insel wie Réunion komplex sein könnte. Betrachtet man Inselstaaten oder geografisch vergleichbare Regionen, könnte der Ausbau von Windkraft sinnvoll sein, wie es beispielsweise in Ländern wie Dänemark (59%), Uruguay (33%) oder Griechenland (22% für Wind) der Fall ist. Zudem zeigt sich, dass Länder wie Griechenland und Chile mit 22% Solarenergie demonstrieren, dass die Nutzung von Solarenergie insbesondere für sonnige Regionen eine ausgezeichnete Ergänzung sein kann.
In der Vergangenheit von Réunion zeigen Daten zu kohlenstoffarmer Stromproduktion schwankende Entwicklungen. In den frühen 2000er Jahren gab es eher marginale Änderungen in der Stromerzeugung durch Wasserkraft, mit leichten Zunahmen oder Abnahmen jedes Jahr. Eine nennenswerte Zunahme der Solarstromerzeugung begann im Jahr 2010 und setzte sich in den Folgejahren fort, was auf den langsamen, aber beständigen Ausbau von Solarenergie hinweist. Trotz der kleinen Fortschritte in der Nutzung von Biokraftstoffen in den 2000er und 2010er Jahren, stagnierte diese oft aufgrund von Rückgängen, wie 2018 beobachtet, und sollte nicht im Mittelpunkt zukünftiger Investitionen stehen. Insgesamt zeigt die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Réunion, dass es notwendig ist, den Fokus stärker auf den Ausbau von Wind- und Solarenergie zu legen, um langfristig die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.