Paraguay ist ein Vorreiter in Bezug auf den Einsatz von sauberem Strom. Mit beeindruckenden 99,83% wird fast die gesamte Elektrizität des Landes aus CO2-armen Quellen gewonnen. Beinahe der gesamte Anteil stammt aus Wasserkraft (99,68%), während fossile Energieträger und Biokraftstoffe nur einen minimalen Anteil von 0,17% bzw. 0,15% ausmachen. Angesichts dieser Erfolge liegt die nächste Herausforderung für Paraguay darin, auch andere Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was zusätzlichen Strom erfordern wird. Beachtenswert ist zudem, dass Paraguay mehr Strom produziert als es verbraucht und daher Nettoexporteur von Elektrizität ist.
Um die saubere Stromerzeugung weiter zu steigern, könnte Paraguay von erfolgreichen Ländern lernen. Länder wie Schweden, Frankreich und Finnland zum Beispiel erzeugen eine erhebliche Menge an Strom aus Kernenergie, jeweils 559, 526 bzw. 517 Watt pro Person. Auch Länder mit ähnlichen geographischen Bedingungen wie Paraguay, wie Uruguay und Costa Rica, haben beträchtliche Erfolge mit Windenergie erzielt, mit einer Stromerzeugung von 160 bzw. 30 Watt pro Person. Solche Beispiele könnten als Inspiration dienen, um die saubere Stromerzeugung in Paraguay weiter auszubauen.
Die Geschichte der sauberen Stromerzeugung in Paraguay ist geprägt von einem konsequenten Ausbau der Wasserkraft. Schon in den 1980er Jahren wurde die Stromerzeugung aus Wasserkraft deutlich gesteigert. In den 1990er Jahren setzte sich dieser Trend fort, obwohl es auch einige Jahre mit Rückgängen gab. Der beachtlichste Anstieg fand 1997 statt, wo die Wasserkraftproduktion um 6 Terawattstunden zunahm. In den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts ging der Zubau der Wasserkraft eher gemäßigt weiter, mit Ausnahmen wie 2016, als die Produktion um 7,9 Terawattstunden stieg. Trotz eines Rückganges von 6,5 Terawattstunden im Jahr 2021 gehört Paraguay weiterhin zu den führenden Ländern in der Stromerzeugung aus Wasserkraft.