Paraguay ist ein bemerkenswertes Beispiel für den Einsatz kohlenstoffarmer Elektrizität, da das Land bereits 100 % seines Stroms aus sauberen Energiequellen bezieht. Fast die gesamte Elektrizität stammt aus der Wasserkraft, die 99,46 % des Strombedarfs abdeckt, was zu einer sehr geringen Umweltbelastung führt und wesentlich zur Bekämpfung des Klimawandels beiträgt. Darüber hinaus ist Paraguay ein bedeutender Stromexporteur, der seinen Nachbarländern hilft, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Die nächste Herausforderung besteht darin, andere Sektoren wie Transport, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was einen erheblichen Anstieg des Strombedarfs nach sich ziehen wird.
Wächst der Strom in Paraguay?
Trotz des beeindruckenden Fortschritts Paraguays in der sauberen Stromerzeugung zeigt der aktuelle Stand des Stromverbrauchs jedoch einen besorgniserregenden Rückgang. Die jüngste Statistik aus dem Jahr 2023 zeigt einen Pro-Kopf-Stromverbrauch von 6464 kWh, was einen drastischen Rückgang um 4145 kWh im Vergleich zum bisherigen Rekord von 10609 kWh im Jahr 1997 bedeutet. Zugleich ist die aktuelle Erzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen ebenfalls zurückgegangen, mit einem Wert von 6464 kWh pro Kopf gegenüber 10607 kWh im Jahr 1997, was einen ähnlichen Rückgang von 4143 kWh darstellt. Diese Zahlen erfordern eine dringende Aufmerksamkeit, um die Vorteile des sauberen Stroms auch in Zukunft zu sichern.
Vorschläge
Es gibt mehrere Wege, mit denen Paraguay sein kohlenstoffarmes Erzeugungspotenzial weiter ausbauen kann. Eine offensichtliche Strategie ist die Investition in Solarenergie, die aufgrund der geografischen Lage Paraguays und seiner hohen Sonnenstunden eine vielversprechende Möglichkeit darstellt. Ebenso sollte die Erforschung und der Ausbau von Kernkraftwerken in Betracht gezogen werden, um eine stabile und nachhaltige Energieerzeugung sicherzustellen. Solche Maßnahmen würden nicht nur dazu beitragen, den nationalen Energiebedarf zu decken, sondern auch, die Elektrifizierungsziele in anderen Sektoren zu erreichen und das Wachstum der sauberen Elekrizitätsversorgung sicherzustellen.
Geschichte
Paraguay hat im Laufe der Jahrzehnte erhebliche Fortschritte in der kohlenstoffarmen Elektrizität gemacht, insbesondere durch die Ausweitung der Wasserkraftnutzung. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre kam es zu einem deutlichen Anstieg, insbesondere 1986 und 1987, als der Zuwachs 7,8 bzw. 6,7 TWh betrug. Auch in den frühen 1990er Jahren wurde das Wachstum mit bemerkenswerten Steigerungen fortgesetzt, wie 1993 mit einem Anstieg von 4,3 TWh. In den späten 1990er Jahren erreichte Paraguay einen Höhepunkt, wobei 1997 der Stromverbrauch neue Höchststände erreichte. In den 2000er Jahren ging die Stromerzeugung jedoch zeitweise zurück, insbesondere 2001 mit einem deutlichen Rückgang von 8,2 TWh. Nach einigen weiteren Schwankungen, darunter ein Rückgang in den späten 2010er Jahren, ist eine erneute Stärkung und Erweiterung der kohlenstoffarmen Elektrizität entscheidend für die Zukunft. Die vehementen Rückgänge in den letzten Jahren zeigen die Notwendigkeit auf, proaktiv für eine stabile und nachhaltige Stromproduktion zu arbeiten.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.