In Nordmazedonien ist der Großteil des Stroms im Jahr 2024 aus fossilen Brennstoffen gewonnen, wobei etwa 60% auf diese Energiequelle entfallen. Maßgeblich daran beteiligt ist die Kohle mit rund 40%, während Gas fast 20% zur fossilen Stromerzeugung beiträgt. Netto-Importe von Elektrizität machen fast 22% des Verbrauchs aus. Der Anteil an kohlenstoffarmem Strom ist deutlich geringer, mit knapp 18,5% des Gesamtstromverbrauchs. Davon ist Wasserkraft der Hauptlieferant, der fast 17% des Stroms liefert, während Windkraft nur knapp 2% beiträgt. Es wird deutlich, dass fossile Brennstoffe dominieren, was klimatische und gesundheitliche Herausforderungen mit sich bringt und die Notwendigkeit erhöht, den Anteil an kohlenstoffarmem Strom zu steigern.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Nordmazedonien zu erhöhen, könnte das Land wertvolle Lektionen von anderen Nationen lernen, insbesondere von Ländern mit ähnlicher geographischer und ökonomischer Struktur. Bulgarien beispielsweise erzielt etwa 42% seines Stroms durch Kernenergie. Auch die Slowakei ist ein hervorragendes Beispiel, da sie etwa 60% ihres Stroms aus Kernkraft bezieht. Im Bereich Windkraft könnten insbesondere Dänemark, das fast 60% seines Stroms aus Windkraft gewinnt, oder Griechenland, das sowohl auf Wind- als auch Solarenergie setzt, als Vorbilder dienen. Nordmazedonien könnte in Erwägung ziehen, in den Ausbau von Kernkraftwerken und Windparks zu investieren, um eine sauberere und nachhaltigere Energiezukunft zu sichern.
In der Vergangenheit war der Beitrag der Wasserkraft zur kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Nordmazedonien von deutlichen Schwankungen geprägt. In den frühen 1990er Jahren und am Ende der 2000er Jahre gab es sowohl Zuwächse als auch Rückgänge in der Wasserkrafterzeugung. Ein bedeutender Anstieg war im Jahr 2010 zu verzeichnen, während daraufhin 2011 und 2012 erhebliche Rückgänge folgten. Diese wechselhafte Entwicklung setzte sich in den folgenden Jahren fort, mit periodischen Erhöhungen in Jahren wie 2015 und 2018, aber ebenso bedeutenden Rückgängen in den Jahren 2017 und zuletzt 2024. Hinzu kommt, dass im Jahr 2023 erstmals Solarenergie mit einem kleinen, aber positiven Beitrag zur Stromerzeugung verzeichnet wurde, was auf Anzeichen für eine Diversifizierung der Stromquellen hindeutet. Nordmazedonien hat nun die Chance, diese Basis zu erweitern und den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung deutlich zu erhöhen.