Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Katar zeichnet sich durch eine nahezu vollständige Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus, insbesondere Gas, das mehr als 99,7% der Stromproduktion des Landes ausmacht. Kohlenstoffarme Energiequellen spielen derzeit eine vernachlässigbare Rolle, was bedeutet, dass der Stromsektor hauptsächlich konventionellen Methoden vertrauen muss, die mit erheblichen CO2-Emissionen verbunden sind. Diese einseitige Energieerzeugung ist kaum nachhaltig und stellt eine Herausforderung in Bezug auf die Bewältigung des Klimawandels und der Luftverschmutzung dar.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Katar von Ländern lernen, die erfolgreich in grüne Energien investiert haben. Betrachtet man beispielsweise Länder mit geografischen und wirtschaftlichen Parallelen wie die Vereinigten Arabischen Emirate, die bereits 20% ihrer Elektrizität aus Kernenergie beziehen. Außerdem zeigt der Blick auf Dänemark und Irland, dass erhebliche Anteile des Stroms aus Windkraft erzeugt werden können, wie die beeindruckenden 52% und 32% in diesen Ländern belegen. Ebenso könnte Katar vom Einsatz solarer Technologien profitieren, ähnlich wie der Libanon, der fast ein Drittel seiner Elektrizität aus Solarenergie gewinnt. Durch eine zielgerichtete Investition in Kernkraftwerke und die Entwicklung von Wind- und Solarkapazitäten könnte Katar seine Energielandschaft nachhaltig diversifizieren und modernisieren.
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Katar zeigt sich ein minimaler Fortschritt. In den 2010er Jahren gab es keine signifikanten Entwicklungen im Bereich der Solarenergie, mit einem sporadischen Anstieg von 0,1 Terawattstunden aus Biokraftstoffen im Jahr 2013. Seitdem blieb der Zuwachs an kohlenstoffarmen Stromquellen weitestgehend aus und zeigt einen ernüchternden Stillstand in den Bemühungen um einen grünen Wandel. Angesichts der gegenwärtigen globalen Trends hin zu nachhaltiger Energie könnte Katar von einer verstärkten Diversifizierung seiner Energiequellen profitieren, um in der Zukunft weniger abhängig von fossilen Brennstoffen zu sein.