In Qatar ist der Stromverbrauch derzeit vollständig von fossilen Brennstoffen abhängig, genauer gesagt, 100% des Stroms wird aus Gas erzeugt. Es handelt sich hier um eine absolute Dominanz fossiler Energie im Land, was bedeutet, dass kohlenstoffarme oder grüne Energiequellen aktuell kaum oder gar nicht zum Stromnetz beitragen.
Trotz der momentanen Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen könnte Qatar jedoch von erfolgreichen Strategien anderer Länder lernen, um die Produktion von kohlenstoffarmem Strom zu steigern. Beispielsweise nutzen Frankreich und die Slowakei Kernenergie, um 66% bzw. 61% ihres Stroms zu erzeugen. Auch Windenergie könnte eine Schlüsselrolle spielen, wie das Beispiel Dänemarks zeigt, wo fast 60% des Stroms aus Windenergie gewonnen werden. Es könnte also durchaus vorteilhaft für Qatar sein, in den Ausbau sowohl von Kern- als auch von Windenergie zu investieren, um so die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Qatar ist bisher sehr überschaubar. Über die Jahre hinweg wurden nur minimale Mengen Biokraftstoffe produziert, während Solarenergie historisch gesehen keine Rolle gespielt hat. Im Jahr 2013 gab es einen kleinen Anstieg in der Produktion von Biokraftstoffen um 0,1 TWh, aber sonst haben beide Energiequellen bis zum heutigen Tag keine signifikanten Beiträge zur Stromerzeugung in Qatar geleistet. Es ist offensichtlich, dass in Zukunft deutlich mehr Anstrengungen nötig sind, um den Übergang zu kohlenstoffarmer Energie zu bewerkstelligen.