Im Jahr 2022 zeichnete sich der Stromverbrauch in Haiti durch einen sehr niedrigen Gesamtnutzungsgrad aus, der weit unter dem globalen Durchschnitt von 3606 Watt pro Person liegt. Tatsächlich verfügt Haiti über eine Stromerzeugung, die auf der Verbrennung fossiler Brennstoffe basiert. Diese belastet nicht nur die Umwelt, sondern ist auch nicht nachhaltig. Kohlenstoffarmer Strom, der aus Quellen wie Wasserkraft gewonnen wird, stellt nur einen sehr geringen Teil der Stromerzeugung im Land dar. Diese Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und das Fehlen signifikanter Investitionen in kohlenstoffarme Stromquellen könnten Haiti anfällig für Energiekrisen machen und wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten einschränken.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Haiti zu erhöhen, könnte das Land von den erfolgreichen Praktiken anderer Nationen lernen. Besonders hervorzuheben sind Länder wie Brasilien und Indien, die erhebliche Fortschritte in der Stromerzeugung aus Wind und Solar gemacht haben. Durch Investitionen in die Wind- und Solarstromtechnologie könnte Haiti seine Energieversorgung verbessern und gleichzeitig die Umweltauswirkungen der Energieerzeugung verringern. Auch die Entwicklung von Partnerschaften mit Ländern, die über umfangreiche Erfahrungen in der Kernenergie verfügen, könnte eine Möglichkeit sein, die Energieunabhängigkeit Haitis zu stärken und eine zuverlässige, saubere Energiequelle zu etablieren.
In der Vergangenheit war Haitis Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom vor allem durch kleinere Wasserkraftprojekte gekennzeichnet. In den frühen 1970er Jahren begann Haiti damit, Wasserkraft zu nutzen, jedoch stieg die Erzeugung nur sehr langsam an. Während der 1980er und 1990er Jahre erlebte die Wasserkrafterzeugung einige Schwankungen, konnte jedoch keine signifikante Ausweitung erfahren. Auch im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts war die Entwicklung uneinheitlich, geprägt von leichten Zuwächsen und Rückgängen. Generell blieb das Potenzial der Wasserkraft in den letzten Jahrzehnten weitgehend ungenutzt, was auf Missmanagement und fehlende Investitionen hinweisen könnte. Haiti sollte nun die Möglichkeit nutzen, seine Wasserkraftkapazitäten strategisch auszubauen, während gleichzeitig in modernere kohlenstoffarme Technologien investiert wird, um eine nachhaltigere und stabilere Energiezukunft zu gewährleisten.