Der aktuelle Stand des Elektrizitätsverbrauchs auf Curaçao zeigt, dass mehr als zwei Drittel des Stroms aus fossilen Brennstoffen stammt, insbesondere aus Öl, das fast 71% ausmacht. Dagegen macht kohlenstoffarmer Strom fast 30% des Verbrauchs aus, davon entfällt der größte Teil auf Windenergie mit etwa 27%, während Solarenergie einen kleineren Anteil von rund 2% beisteuert. Diese Verteilung verdeutlicht die starke Abhängigkeit von fossilen Energieträgern, allerdings gibt es auch positive Entwicklungen im Bereich der Wind- und Solarenergie.
Wächst der Strom in Curaçao?
Die Daten von 2018 deuten darauf hin, dass der Stromverbrauch auf Curaçao rückläufig ist. Mit einem aktuellen Pro-Kopf-Verbrauch von 4769 kWh hat sich der Stromverbrauch seit dem Höchstwert von 8433 kWh im Jahr 2010 um 3664 kWh reduziert. Im Gegensatz dazu zeigt die kohlenstoffarme Stromerzeugung einen positiven Trend, mit einem Anstieg der Stromerzeugung pro Person von 1116 kWh im Jahr 2017 auf 1393 kWh im Jahr 2018. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung, die jedoch bisher nicht ausreicht, um den Gesamtrückgang des Stromverbrauchs auszugleichen.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung auf Curaçao zu steigern, könnte der Ausbau der bestehenden Windenergieanlagen eine sinnvolle Maßnahme sein, da diese Energiequelle bereits einen beachtlichen Beitrag leistet. Gleichzeitig könnte Curaçao von anderen Ländern lernen, die erfolgreich Solarenergie ausgebaut haben, ähnlich wie z.B. im Libanon, wo Solarenergie bereits über 30% des Stroms ausmacht, oder in Griechenland, wo Solarenergie etwa 21% des Stroms liefert. Diese Beispiele zeigen, dass es möglich ist, den Anteil der Solarenergie signifikant zu erhöhen, was auch in Curaçao realisiert werden könnte, um die Energiesicherheit zu verbessern und den CO2-Ausstoß zu verringern.
Geschichte
In der Vergangenheit war die kohlenstoffarme Stromerzeugung auf Curaçao eher stabil, jedoch gab es ab 2001 Anzeichen einer Zunahme bei der Windenergie. In den Jahren 1993 bis 2000 blieb die Windenergie konstant, ohne signifikante Veränderungen. Erst 2001 wurde eine leichte Zunahme verzeichnet, was sich im Jahr 2013 wiederholte. Solarenergie wurde erstmals 2013 eingeführt, zeigt jedoch bis 2016 keine messbaren Wachstumsraten. 2018 gab es erneut einen kleinen Anstieg in der Windenergieerzeugung. Diese Entwicklungen zeigen, dass es trotz langsamen Fortschritts echte Chancen für das Wachstum kohlenstoffarmer Energien auf Curaçao gibt, die nur darauf warten, vollständig genutzt zu werden.