Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs auf Curaçao im Jahr 2018 zeigt, dass der größte Teil des Stroms aus fossilen Brennstoffen stammt, insbesondere aus Öl, das mehr als zwei Drittel der Stromerzeugung ausmacht (etwa 71%). Kohlenstoffarmer Strom trägt jedoch auch einen erheblichen Teil bei, wobei fast ein Drittel (etwa 29%) des Stroms aus solchen Quellen kommt. Innerhalb des kohlenstoffarmen Sektors stellt Windkraft die dominierende Energiequelle dar, die rund 27% des gesamten Stroms liefert. Solarenergie ist ebenfalls vertreten, jedoch in einem viel geringeren Umfang, mit einem Anteil von etwas über 2% an der gesamten Stromerzeugung.
Um den Anteil des kohlenstoffarmen Stroms auf Curaçao zu erhöhen, könnten bestehende Windkapazitäten erweitert werden, da diese bereits signifikante Mengen an Strom liefern. Von Ländern, die erfolgreich kohlenstoffarme Technologien einsetzen, könnte Curaçao lernen, insbesondere von Ländern, die ähnliche klimatische Bedingungen und geografische Merkmale aufweisen, wie zum Beispiel die Kapverdischen Inseln, die auch in solare Technologien investieren. Weiterhin könnte ein Blick auf erfolgreiche Strategien aus Ländern wie Dänemark, das über die Hälfte seines Stroms aus Windkraft bezieht, hilfreich sein. Auch wenn Kernenergie auf Curaçao bislang keine Rolle spielt, zeigen Beispiele wie Frankreich und die Slowakei die positive Wirkung auf die Reduzierung fossiler Brennstoffe und könnten bei der langfristigen Planung berücksichtigte Erwägungen darstellen.
Die Geschichte des kohlenstoffarmen Stroms auf Curaçao zeigt eine langsame, aber stetige Entwicklung, vor allem im Bereich der Windenergie. Zwischen 1993 und dem Jahrtausendwechsel gab es keine nennenswerte Zunahme der Windstromeinspeisung. Erst im Jahr 2001 verzeichnete die Insel einen bescheidenen Zuwachs von 0.1 TWh. In den 2010er Jahren gab es einen weiteren Anstieg der Windkraft, wobei 2013 erneut ein Plus von 0.1 TWh und 2018 eine vergleichbare Steigerung verzeichnet wurde. Auf dem Gebiet der Solarenergie begann die Entwicklung erst im Jahr 2013, blieb jedoch bis 2018 ohne nennenswerte Fortschritte. Insgesamt bleibt auf Curaçao das Potenzial für kohlenstoffarme Energiequellen weitgehend ungenutzt, was Möglichkeiten für zukünftige Investitionen und Ausweitungen in diesen Sektoren eröffnet.