Im Jahr 2018 kam der größte Teil des Stroms auf Curaçao, nämlich mehr als zwei Drittel, immer noch aus fossilen Brennstoffen, konkret Öl. Ungefähr 71 % der Stromproduktion wurden durch Öl gedeckt, was die Abhängigkeit der Insel von fossilen Energieträgern unterstreicht. Dennoch hat Curaçao bedeutende Fortschritte in Richtung kohlenstoffarmer Stromgewinnung gemacht, denn knapp 30 % des erzeugten Stroms stammen aus Wind- und Solarenergie. Windkraft macht mit rund 27 % dabei den größten Anteil aus, während Solarenergie etwa 2 % zur gesamten Stromerzeugung beiträgt. Obwohl diese Schritte in Richtung sauberer Energie bemerkenswert sind, bleibt die Herausforderung bestehen, den Anteil fossiler Brennstoffe weiter zu verringern und die Abhängigkeit von Öl zu minimieren.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Curaçao den Ausbau der Windenergie, die bereits einen signifikanten Beitrag zur Stromerzeugung leistet, weiter vorantreiben. Ein Blick auf Dänemark kann hierbei wertvolle Erkenntnisse liefern, da dieses Land mehr als 60 % seines Stroms durch Windenergie generiert. Diese Erfolgsgeschichte könnte für Curaçao als Vorbild dienen, insbesondere hinsichtlich der Technologien und Strategien, die Dänemark implementiert hat. Zudem könnte Curaçao den Einsatz von Solartechnologien ausweiten, inspiriert durch Länder wie Chile und Zypern, wo Solarenergie ebenfalls bedeutende Anteile der Stromproduktion ausmacht. Das Potenzial zur Nutzung von Solarenergie ist auf der Insel aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen hoch.
Der historische Überblick zeigt, dass der Einsatz kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Curaçao erst vergleichsweise spät zugenommen hat. In den 1990er Jahren bis in die frühen 2000er Jahre spielte die Windkraft keine Rolle in der Elektrizitätserzeugung und erst im Jahr 2001 fand eine nennenswerte Zunahme statt. Auch in den Folgejahren blieb das Wachstum moderat, wobei erneut im Jahr 2013 eine kleine Steigerung zu verzeichnen war. Solarenergie wurde erstmals im gleichen Jahr in den Energiemix aufgenommen, jedoch ohne nennenswerte anfängliche Kapazitäten. Ab 2018 zeigt sich ein positiver Trend mit einer erneuten Zunahme der Windstromerzeugung. Diese Entwicklung verdeutlicht Curaçaos wachsendes Engagement für kohlenstoffarme Stromerzeugung und die laufenden Anstrengungen, saubere Energiequellen in die Energieinfrastruktur zu integrieren.