Der derzeitige Stand des Stromverbrauchs in Bangladesch zeigt eine starke Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die mehr als vier Fünftel des Stroms ausmachen. Gas trägt fast die Hälfte und Kohle ein gutes Viertel zur Elektrizitätserzeugung bei. Außerdem werden rund 16% des Stroms importiert. Der Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Bangladesch ist hingegen sehr gering und liegt bei nur 1,58%. Diese Daten decken den Zeitraum von Juli 2023 bis Juni 2024 ab, also ein volles Jahr von Juli bis Juni.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Bangladesch von erfolgreichen Ländern wie der Ukraine, Frankreich oder auch Uruguay lernen, die einen erheblichen Teil ihres Stroms aus Kernenergie bzw. Windenergie gewinnen. Die Ukraine und Frankreich beziehen mehr als die Hälfte ihres Stroms aus Kernenergie, während Uruguay mit fast einem Drittel Windenergie eine Vorreiterrolle in der Region einnimmt. Insbesondere der Ausbau von Kernenergie könnte für Bangladesch von Vorteil sein, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Energiesicherheit zu erhöhen. Zudem könnte Wind- und Solarenergie aufgrund der geografischen Gegebenheiten des Landes eine wertvolle Ergänzung darstellen.
Historisch gesehen hat Bangladesch über die Jahre hinweg immer wieder geringfügige Schwankungen in der Stromerzeugung aus Wasserkraft erlebt. In den 1980er Jahren gab es mehrere Jahre mit leichten Zuwächsen, aber auch Rückgängen. Ein besonders starker Rückgang um 0,6 TWh wurde 2007 verzeichnet. In jüngerer Vergangenheit, im Jahr 2023, wurde ein positiver Schritt mit einer Zunahme von 0,3 TWh in der Stromerzeugung aus Solarenergie gemacht. Diese Entwicklungen zeigen, dass es möglich ist, kohlenstoffarme Technologien auszubauen, und weisen darauf hin, dass Bangladesch in Zukunft den Schwerpunkt verstärkt auf nachhaltige, grüne Energiequellen legen sollte.