Im Jahr 2023 bezog Bangladesch den Großteil seiner elektrischen Energie aus fossilen Brennstoffen. Die gesamte Elektrizitätsproduktion lag bei rund 132 TWh, wobei etwa 73 TWh auf Fossile Brennstoffe entfielen, und zwar hauptsächlich auf Gas (48 TWh) und Kohle (10 TWh). Die Energie aus Kohlenstoffarmem Strom lag nur bei etwas mehr als 1 TWh, während sich die Netto-Importe auf etwa 8 TWh beliefen. Im Vergleich dazu lag der weltweite Durchschnitt bei etwa 410 Watt pro Person. Das niedrige Niveau der Elektrizitätsproduktion könnte dazu führen, dass das Wirtschaftswachstum und die soziale Entwicklung in Bangladesch beeinträchtigt werden, da eine zuverlässige Elektrizitätsversorgung zentral für die meisten modernen Wirtschaftsaktivitäten und die Bereitstellung von Dienstleistungen ist.
Angesichts der globalen Erfahrungen und Erfolge anderer Länder könnte Bangladesch seinen Anteil an Kohlenstoffarmem Strom durch die Nutzung von Technologien wie Wind- und Solarenergie sowie Kernenergie stark erhöhen. Staaten wie China und die Vereinigten Staaten zeigen, was mit Wind- und Solarenergie auf großem Maßstab möglich ist, und Staaten wie Frankreich und Südkorea haben erhebliche Erfolge mit der Kernenergie erzielt. Da Bangladesch ähnliche klimatische Bedingungen wie Indien hat, könnte es auch von dessen Erfahrung profitieren, die eine bemerkenswerte Menge an Elektrizität aus Solarenergie erzeugt. Zudem könnten regionale Nachbarn wie Pakistan, die bereits Kernenergie einsetzen, als lehrreiche Beispiele dienen.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Elektrizität in Bangladesch ist überschaubar, da das Land erst kürzlich damit begonnen hat, seine Kapazitäten in diesem Bereich auszubauen. In den frühen 80er Jahren begann das Land mit der Erzeugung von Wasserkraft, die seitdem jedoch durchweg einen geringen Anteil an der Gesamtproduktion hatte und im Laufe der Jahre relativ konstant geblieben ist. Seit den 1990er Jahren gab es einige Schwankungen bei der Erzeugung von Wasserkraft, aber insgesamt hat sie sich nicht wesentlich verändert. Die jüngste Entwicklung war die Einführung der Solarenergie im Jahr 2022, die mit einer Erzeugung von nur 0,2 TWh noch in den Kinderschuhen steckt.