Im Jahr 2024 wird der Großteil des Stromverbrauchs in Aserbaidschan noch durch fossile Brennstoffe gedeckt, mit einem Anteil von mehr als 88%, wobei Gas fast die gesamte fossile Stromerzeugung ausmacht. Kohlenstoffarmer Strom nimmt insgesamt rund 12% des gesamten Strommixes ein, wobei die Wasserkraft etwa 10% dieses Anteils ausmacht und die Solarenergie mit knapp 1,5% an der gesamten Stromerzeugung beteiligt ist. Dies verdeutlicht, dass fossile Brennstoffe nach wie vor dominieren und ein erheblicher Bedarf besteht, den Anteil kohlenstoffarmer Energien zu erhöhen, um einerseits umweltfreundlicher zu werden und andererseits die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Aserbaidschan zu steigern, könnten Erfahrungen und Modelle aus anderen Ländern genutzt werden, die erfolgreich ihren Anteil an sauberer Energie erhöht haben. Ein bewährtes Beispiel ist der Ausbau der Kernenergie, wie er in Ländern wie der Slowakei (62%) und der Ukraine (55%) erfolgt ist. Diese Länder haben gezeigt, dass Kernenergie eine zuverlässige und stabile Quelle kohlenstoffarmer Energie sein kann. Ebenso kann der Ausbau der Solarenergie als sinnvoll erachtet werden, inspiriert von Ländern wie dem Libanon und Chile, die 31% bzw. 22% ihres Stroms durch Solarenergie erzeugen. Das Hinzufügen von mehr Windenergieanlagen, ähnlich wie in Dänemark, das 52% seiner Elektrizität durch Windenergie erzeugt, könnte auch helfen, Aserbaidschan's Strommix in Richtung umweltfreundlicherer Optionen zu verschieben.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Aserbaidschan zeigt, dass Wasserkraft über die Jahre Veränderungen durchlaufen hat. In den frühen 1980er Jahren gab es kleine Schwankungen, doch von 1990 an erfuhr die Wasserkraft gelegentlich größere Zuwächse, wie einen Anstieg um 1 TWh im Jahr 1990. Die Jahre 2002 und 2010 waren durch positive Wachstumsphasen der Wasserkraft gekennzeichnet, die jedoch auch von mehreren Rückgängen unterbrochen wurden. Besonders bemerkenswert war der Anstieg von 1,3 TWh im Jahr 2024, zusammen mit einem zusätzlichen 0,3 TWh Zuwachs aus Solarenergie. Dies deutet auf einen wachsenden, aber noch behutsamen Schritt hin, kohlenstoffarme Energien zu diversifizieren und auszubauen. Dennoch zeigt die Vergangenheit, dass es weiterer konsequenter Maßnahmen bedarf, um diese Entwicklung nachhaltig und dauerhaft zu gestalten.