Elektrizität in Aserbaidschan im Jahr 2024
Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Aserbaidschan im Jahr 2024 zeigt eine deutliche Dominanz von fossilen Brennstoffen, die mehr als 88 % des Strommixes ausmachen. Der mit Abstand größte Anteil entfällt auf Gas mit fast 88 % des Gesamtverbrauchs. Kohlenstoffarme Energiequellen tragen knapp 12 % zur Stromerzeugung bei, wobei die Wasserkraft mit fast 10 % den größten Teil der kohlenstoffarmen Energie ausmacht. Solarenergie spielt mit einem Anteil von 1,4 % eine geringfügige Rolle. Dieser hohe Anteil an fossilen Brennstoffen bedeutet eine erhebliche Belastung für das Klima und unterstreicht die Notwendigkeit, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren und nachhaltige Alternativen auszubauen.
Wächst der Strom in Aserbaidschan?
Der Elektrizitätsverbrauch pro Kopf in Aserbaidschan liegt 2024 bei 2837 kWh, was einem Rückgang von 492 kWh im Vergleich zum historischen Höchststand von 3329 kWh im Jahr 1988 entspricht. Dies deutet auf eine stagnierende oder sogar rückläufige Entwicklung des Stromverbrauchs hin. Auch die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom ist nicht auf ihrem Höchststand, sie beträgt 339 kWh pro Kopf, was einen Rückgang um 38 kWh im Vergleich zum Höchststand im Jahr 2010 darstellt. Diese Zahlen sind besorgniserregend, da Wachstum besonders im Bereich der kohlenstoffarmen Energiequellen entscheidend ist, um den zukünftigen Energiebedarf zu decken und gleichzeitig Klimaziele zu erreichen.
Vorschläge
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Aserbaidschan zu erhöhen, könnte das Land von den erfolgreichen Strategien anderer Länder lernen. Angesichts der Ähnlichkeit zu Ländern wie der Ukraine und Armenien, die stark auf Kernenergie setzen, könnte Aserbaidschan ebenfalls den Ausbau von Kernkraftwerken in Betracht ziehen, um eine konstante und kohlenstoffarme Stromquelle zu sichern. Zusätzlich könnte der Ausbau von Solarenergie, wie er in Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten und Griechenland zu beobachten ist, eine praktikable Ergänzung darstellen. Durch die Kombination beider Strategien könnte Aserbaidschan seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen deutlich reduzieren und einen nachhaltigen Strommix sichern.
Geschichte
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Aserbaidschan zeigt sich, dass die Wasserkraft über die Jahrzehnte hinweg schwankend war. In den 1980er Jahren begann die Wasserkraft mit einem leichten Rückgang, gefolgt von einem Aufschwung in den frühen 1990er Jahren. Die 2000er Jahre erlebten ebenfalls leichte Zuwächse, doch auch Rückgänge waren Teil der Entwicklung. Der jüngste Anstieg im Jahr 2024 von 1,3 TWh stellt einen bedeutenden Zuwachs dar, ebenso der Beitrag von Solarenergie mit 0,3 TWh, beides wichtige Schritte in Richtung einer nachhaltigeren Energiezukunft. Diese positiven Entwicklungen sind ein vielversprechendes Signal und sollten weiter intensiviert werden, um den Anteil kohlenstoffarmer Energie deutlich zu erhöhen.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.