Im Jahr 2024 wird der Stromverbrauch in Armenien fast zur Hälfte durch Kohlenstoffarme Energiequellen gedeckt. Mehr als die Hälfte des armenischen Stroms stammt aus Kernenergie, Wasserkraft und Solarenergie, was insgesamt etwa 60 % ausmacht. Dabei trägt die Kernenergie mit fast 30 % den größten Anteil zur kohlenstoffarmen Stromerzeugung bei. Wasserkraft deckt etwa 20 % des Strombedarfs ab, während Solarenergie fast 10 % zur Stromproduktion beiträgt. Die restlichen knapp 40 % des Stroms stammen aus fossilen Brennstoffen, hauptsächlich aus Gas, was zeigt, dass noch erhebliches Potenzial besteht, den Anteil der sauberen Energien zu erhöhen.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Energie in Armenien zu steigern, könnte eine Expansion der bestehenden Kernkraftwerke eine sinnvolle Strategie sein, da diese bereits einen großen Teil des Strombedarfs decken. Armenien könnte von Ländern wie Frankreich und der Ukraine lernen, die einen hohen Anteil ihres Stroms aus Kernenergie beziehen, mit 68 % bzw. 55 %. Zudem könnten innovative Ansätze im Bereich der Solarenergie verfolgt werden, wie sie erfolgreich in Ländern wie dem Libanon angewandt werden, wo Solarenergie 31 % der Stromerzeugung ausmacht. Solche Maßnahmen könnten Armenien dabei helfen, den Einsatz fossiler Brennstoffe zu reduzieren und so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Armenien gab es in den 1990er Jahren bedeutende Veränderungen. In den frühen 1990er Jahren schwankte die Stromerzeugung aus Wasserkraft erheblich, mit Zuwächsen in den Jahren 1992 und 1993, gefolgt von Rückgängen 1994 und 1995. Ein entscheidender Schritt in Richtung Kohlenstoffarmut war die Erhöhung der nuklearen Stromerzeugung im Jahr 1996. In den darauffolgenden Jahren verzeichnete die nukleare Energie in den Jahren 1999 und 2004 weitere Zuwächse. Die 2000er und 2010er Jahre waren von leichten Schwankungen geprägt, mit einem erneuten Anstieg der nuklearen Erzeugung im Jahr 2022. Insgesamt zeigt die Entwicklung Armeniens, dass die Erhöhung der Kernenergieproduktion ein stabilisierender Faktor für eine kohlenstoffärmere Stromversorgung gewesen ist.