Im Jahr 2022 war der Stromverbrauch in Armenien fast gleichmäßig zwischen kohlenstoffarmen und fossilen Energieträgern aufgeteilt. Mehr als die Hälfte des Stroms, etwa 56,56%, stammt aus kohlenstoffarmen Quellen, während fossile Brennstoffe, hauptsächlich Gas, 43,44% zur Stromerzeugung beitrugen. Innerhalb der kohlenstoffarmen Energieträger erzeugten Kernenergie und Wasserkraft gemeinsam den Großteil des sauberen Stroms. Dabei machte die Kernenergie fast ein Drittel und die Wasserkraft fast ein Viertel der gesamten Stromerzeugung aus. Solarenergie spielte mit einem Anteil von etwa 3,76% eine kleinere Rolle, zeigt jedoch das Potenzial für weiteres Wachstum. Diese Aufteilung zeigt Armeniens Engagement für eine umweltfreundlichere Zukunft, erfordert jedoch noch zusätzliche Anstrengungen, um den Einsatz fossiler Brennstoffe zu reduzieren.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung weiter zu erhöhen, sollte Armenien in den Ausbau der Kernenergie investieren, da diese bereits einen signifikanten Anteil an der Stromversorgung des Landes leistet. Ein Blick auf andere Länder zeigt vielversprechende Wege: Frankreich zum Beispiel bezieht 68% seiner Elektrizität aus Kernenergie, und die Slowakei erreicht mit 60% einen ähnlichen Wert. Armenien könnte von deren Erfahrung profitieren, um die Effizienz und die Kapazität seiner bestehenden Kernenergieanlagen zu steigern. Darüber hinaus könnte Armenien auch den Ausbau von Solarenergie vorantreiben, ähnlich wie Länder wie Griechenland und Chile, die jeweils rund 22% ihres Stroms durch Solarenergie decken. Eine diversifizierte Strategie, die den Ausbau vorhandener kohlenstoffarmer Technologien fördert, wird Armenien dabei unterstützen, seine Energiewende erfolgreich zu gestalten.
Historisch gesehen hat Armenien in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte bei der kohlenstoffarmen Elektrizitätsproduktion gemacht. Besonders eindrucksvoll war der Ausbau der Kernenergie in den 1990er Jahren, wobei 1996 ein bemerkenswerter Zuwachs von 2 TWh verzeichnet wurde. In den folgenden Jahren schwankte die Kernenergie-Erzeugung, doch es gab entscheidende Verbesserungen, wie einen Anstieg von 0,8 TWh in 2022. Parallel dazu hatte die Wasserkraft im frühen Jahrzehnt der 1990er Jahre erhebliche Zuwächse von insgesamt 2,7 TWh, trotz eines Rückgangs zur Mitte der 1990er. Diese Zuwächse zeigen, wie Armenien im Laufe der Zeit eine saubere Energieinfrastruktur aufbaut und bestärken das Land in der Fortsetzung dieser Anstrengungen für eine nachhaltigere Zukunft.