Im Jahr 2023 kommt ein Großteil der Elektrizität in Uruguay aus kohlenstoffarmen Energiequellen. Mit 9,69 TWh ist der Anteil an kohlenstoffarmen Strom hoch, wobei Windenergie mit 4,73 TWh den größten Anteil daran hat. Wasserkraft trägt weitere 3,44 TWh bei und Biokraftstoffe liefern 1,13 TWh. Uruguay importiert auch 1,16 TWh Strom. Im Vergleich dazu liegt das weltweite Durchschnittsniveau bei 410 Watt pro Person. Das bedeutet, dass Uruguay trotz seiner Fortschritte immer noch hinter vielen Ländern zurückbleibt. Die geringe Menge an erzeugter Elektrizität könnte zu Engpässen für Unternehmen und Haushalte führen, was die Gesamtproduktivität des Landes beeinträchtigen könnte.
Uruguay könnte seinen Anteil an kohlenstoffarmer Elektrizität durch die Ausweitung der bereits erfolgreichen Nutzung von Windenergie weiter erhöhen. Andere Länder, wie beispielsweise Deutschland und Spanien, generieren viel Strom aus Wind, mit jeweils 142 TWh und 61 TWh, zeigen, dass eine solche Ausweitung machbar und effektiv ist. Ein anderes wichtiges Vorbild ist die Volksrepublik China, das beeindruckende 964 TWh aus Windenergie erzeugt. Mit dem Ausbau dieser Technologien könnte Uruguay seine gesamte Stromerzeugung auf ein Niveau erhöhen, das mit dem globalen Durchschnitt vergleichbar ist.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Energieerzeugung in Uruguay ist stark von der Wasserkraft geprägt. In den 1980er und 1990er Jahren stieg die Menge an erzeugtem Strom aus Wasserkraft stetig an, zwischen 1980 und 1992 erhöhte sie sich um fast 8 TWh. Im Verlauf der 2000er Jahre gab es jedoch einige Schwankungen in der Wasserenergieerzeugung, mit deutlichen Absinken und Steigerungen von Jahr zu Jahr. Im Jahr 2023 lag der Beitrag der Wasserkraft zur Stromerzeugung bei einem Minus von 2,2 TWh im Vergleich zum Vorjahr, was auf eine mögliche Abnahme der Stromerzeugung aus dieser Quelle hinweist.