Derzeit bezieht Uruguay beeindruckende 99,3% seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen, was ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft ist. Etwas mehr als die Hälfte dieses Stroms stammt aus Wasserkraft, gefolgt von fast einem Drittel aus Windenergie. Kraftstoffe aus biologischen Quellen tragen zu fast 13% bei, während Solarenergie knapp 3% des kohlenstoffarmen Strommixes ausmacht. Fossile Brennstoffe spielen kaum noch eine Rolle im uruguayischen Stromsektor. Uruguay hebt zudem seinen Status als bedeutender Netto-Exporteur von Strom hervor, wodurch es den Nachbarländern hilft, ihre eigenen Emissionen zu senken. Die nächste Herausforderung besteht darin, andere Sektoren wie den Verkehr, die Heizung und die Industrie zu elektrifizieren, was einen noch höheren Strombedarf mit sich bringt.
Um die kohlenstoffarme Stromproduktion weiter zu steigern, könnte Uruguay den Ausbau bestehender Windenergieanlagen in Betracht ziehen, da diese Technologie bereits beträchtliche Mengen an sauberer Energie liefert. Die geografische Lage des Landes ist besonders günstig für Windkraft, was weitere Investitionen in diesen Bereich sinnvoll erscheinen lässt. Zusätzlich könnte Uruguay die Möglichkeit einer Diversifizierung mit Kernenergie untersuchen, um die Zuverlässigkeit und Kapazität seines kohlenstoffarmen Stromnetzes weiter zu verbessern.
Historisch gesehen hat Uruguay in Bezug auf die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. In den frühen 1980er Jahren verzeichnete das Land wiederholt bedeutende Zuwächse in der Wasserkrafterzeugung, so zum Beispiel 1980 und 1983 mit jeweils 2,2 TWh. Während der späten 1990er Jahre und Anfang der 2000er Jahre kam es hingegen zu Schwankungen, mit markanten Rückgängen wie 1999 mit -3,7 TWh und 2004 mit einem weiteren Rückgang von 3,7 TWh. Jedoch folgte darauf 2007 ein Anstieg um 4,5 TWh, gefolgt von weiteren Steigerungen in den 2010er Jahren. In jüngerer Zeit erlebt Uruguay wieder einen signifikanten Zuwachs an Wasserkrafterzeugung, wie 2024 mit einem Anstieg von 3,6 TWh dokumentiert wurde. Diese positive Entwicklung ist ein solider Ausgangspunkt für Uruguay, seine kohlenstoffarme Stromerzeugung weiter zu diversifizieren und auszubauen.