Uruguay hat in den letzten 12 Monaten eine bemerkenswerte Leistung in der Stromerzeugung erzielt, da das Land 99,25 % seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen bezieht. Von September 2023 bis August 2024 machten Kohlenstoffarme Energien fast die gesamte Stromerzeugung aus, wobei Wasserkraft mehr als die Hälfte (47,87 %) dieser Energie liefert. Windenergie ist ebenfalls signifikant und trägt fast ein Drittel (35,96 %) zur Gesamtstromerzeugung bei. Biokraftstoffe und Solarenergie tragen 12,51 % bzw. 2,92 % bei, während der Anteil an Strom aus fossilen Brennstoffen fast nicht existent ist. Uruguay ist zudem ein bedeutender Nettoexporteur von Strom, was den benachbarten Ländern hilft, ihre Emissionen zu senken. Nun steht das Land vor der Herausforderung, andere Sektoren wie Verkehr, Heizung und Industrie zu elektrifizieren, was wesentlich mehr Strom erfordern wird.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung weiter zu steigern, könnte Uruguay auf die bestehenden Stärken in der Windenergie zurückgreifen. Die Erweiterung der Windkraftanlagen ist eine logische nächste Schritte, da Windenergie bereits einen signifikanten Beitrag leistet und das Potenzial hat, weiter zu wachsen. Mit mehr Windkraftanlagen könnte Uruguay sich noch stärker von fossilen Brennstoffen lösen und gleichzeitig die wachsenden Strombedürfnisse der elektrisierten Sektoren abdecken. Auch die Erforschung und Implementierung von Kernenergie könnte ein weiterer Schritt zur Vergrößerung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung sein und langfristig die Energiesicherheit des Landes erhöhen.
Historisch gesehen hat Uruguay mehrere Meilensteine in der kohlenstoffarmen Stromerzeugung erreicht, besonders im Bereich der Wasserkraft. In den frühen 1980er Jahren stieg die Stromerzeugung aus Wasserkraft signifikant, besonders in den Jahren 1980 und 1983 mit Zuwächsen um je 2,2 TWh. In den darauf folgenden Jahrzehnten gab es immer wieder Schwankungen bei der Wasserkrafterzeugung, mit bemerkenswerten Anstiegen in den Jahren 1990, 1998 und 2007, gefolgt von Rückgängen, wie etwa in den Jahren 1999, 2004 und 2020. Diese Schwankungen zeigen, dass sich das Land kontinuierlich bemüht hat, seine kohlenstoffarme Stromerzeugung zu optimieren und Stabilität zu schaffen, selbst in Phasen erheblicher Herausforderungen. Der konstante Anstieg und die Anpassungen über die Jahrzehnte hinweg haben dazu beigetragen, dass Uruguay heute fast seinen gesamten Strom aus kohlenstoffarmen Quellen bezieht.