Uruguay hat eine beeindruckende Leistung in der Stromerzeugung erbracht, indem es bereits 95% seines Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen bezieht. Dieses bemerkenswerte Ergebnis wurde hauptsächlich durch die Kombination aus Wasserkraft, die etwas mehr als 40% ausmacht, und Windenergie, die fast 28% beiträgt, erreicht. Auch Biokraftstoffe haben mit knapp 22% einen bedeutenden Anteil. Fossile Brennstoffe spielen mit nur etwa 5% eine untergeordnete Rolle im Strommix des Landes, was erheblich zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beiträgt. Solarenergie fügt noch etwa 3% hinzu. Durch seine Rolle als bedeutender Nettoexporteur von Strom hilft Uruguay auch seinen Nachbarländern, ihre Emissionen zu verringern. Der nächste Schritt für das Land besteht darin, weitere Sektoren wie den Transport, die Heizung und die Industrie zu elektrifizieren, was mehr Strombedarf erzeugen wird.
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Uruguay zu steigern, könnte das landesweite Potenzial besonders im Bereich der Windenergie weiter ausgeschöpft werden. Aufgrund der bereits bestehenden Infrastruktur und des Know-hows im Bereich der Windkraft wäre eine Erweiterung dieser Energiequelle sowohl praktikabel als auch effizient. Da die Windenergiesysteme bereits einen große Menge Strom erzeugen, könnte die zusätzliche Installierung von Windkraftanlagen eine entscheidende Rolle bei der Deckung des steigenden Strombedarfs spielen. Eine breitere Nutzung der Solarenergie wäre ebenfalls eine wertvolle Ergänzung, um weitere Kapazitäten zu schaffen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu verringern.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Uruguay ist geprägt von bedeutenden Entwicklungen in der Wasserkraft. In den frühen 1980er Jahren, insbesondere 1980 und 1983, erlebte das Land bedeutende Zunahmen in der Wasserkrafterzeugung, was eine wichtige Grundlage für den späteren Ausbau war. Weitere erwähnenswerte Zuwächse fanden Ende der 1990er Jahre statt, wobei 1998 ein Anstieg um 2,7 TWh zu verzeichnen war. Ende der 2000er Jahre gab es weitere schwankende Entwicklungen, aber auch signifikante Anstiege, wie 2007 mit einem Plus von 4,5 TWh. Die Jahre um 2020 brachten aufgrund klimatischer Bedingungen Rückgänge, aber 2024 war wieder ein Jahr des Wachstums mit 3,8 TWh Zunahme an Wasserkraft. Dies zeigt, dass Uruguay entschlossen ist, seine kohlenstoffarme Energiezukunft kontinuierlich zu gestalten.