Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in den palästinensischen Gebieten zeigt eine starke Abhängigkeit von Netto-Importen, die mehr als die Hälfte des gesamten Strombedarfs decken. Fast 9% des Stroms werden aus fossilen Brennstoffen erzeugt, was auf die fortdauernde Nutzung von Kohle, Öl oder Gas hindeutet. Der Anteil des kohlenstoffarmen Stroms, zu dem auch Solarenergie zählt, liegt bei rund 3%. Allein die Solarenergie macht ebenfalls 3% der Stromerzeugung aus. Diese Zahlen zeigen, dass der Ausbau sauberer Energiequellen in den palästinensischen Gebieten noch in den Kinderschuhen steckt, während der Großteil des Bedarfs durch Importe und fossile Energiequellen gedeckt wird.
Um den Anteil kohlenstoffarmen Stroms zu erhöhen, können die palästinensischen Gebiete von den erfolgreichen Ansätzen anderer Länder lernen. Beispielsweise hat Jemen erfolgreich 20% seiner Elektrizität durch Solarenergie erzeugt, was nahelegt, dass eine verstärkte Investition in Solarprojekte sinnvoll sein könnte. Auch Jordanien hat mit 15% Solarerzeugung einen beachtlichen Fortschritt gemacht, der Inspiration für die palästinensischen Gebiete bieten könnte. Der Schwerpunkt sollte darauf liegen, die Infrastruktur für Solarenergie auszubauen und politische Anreize für deren Nutzung zu schaffen, um die Abhängigkeit von fossilen Importen zu reduzieren und gleichzeitig die Umwelt zu schonen.
Die Geschichte kohlenstoffarmer Elektrizität in den palästinensischen Gebieten weist erst in den letzten Jahren einen minimalen Fortschritt auf. In den Jahren 2015 bis 2018 wurde keine Veränderung in der Stromerzeugung aus Solarenergie registriert. Erst 2019 und 2020 kam es zu einem leichten Anstieg von jeweils 0,1 TWh. Danach stagnierte der Anteil der Solarenergie erneut. Diese bescheidenen Zuwächse verdeutlichen den bisher zögerlichen Ausbau sauberer Energien in den palästinensischen Gebieten, was jedoch großes Potenzial für zukünftige Steigerungen birgt, wenn geeignete Maßnahmen ergriffen werden.