Der aktuelle Stand des Elektrizitätsverbrauchs in Usbekistan zeigt, dass mehr als die Mehrheit des Stroms aus fossilen Brennstoffen stammen. Gas macht dabei den größten Anteil aus, rund 84%, während Kohle einen kleinen Anteil von etwa 3% hat. Kohlenstoffarmer Strom besteht fast ausschließlich aus Wasserkraft, die rund 6% der Stromerzeugung ausmacht. Netto-Importe von Elektrizität tragen ebenfalls etwa 5% bei. Somit ergibt sich ein Gesamtbild, in dem fossile Brennstoffe dominieren und kohlenstoffarme Quellen nur einen begrenzten Beitrag leisten.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Usbekistan von den Erfahrungen anderer Länder profitieren, insbesondere in der Nutzung von Kernenergie oder Windenergie. Ukraine, ein Land mit einer ähnlichen geographischen Lage, erzielt bemerkenswerte 55% seiner Elektrizität aus Kernenergie. Dänemark hat im Bereich Windenergie große Fortschritte gemacht und erzeugt 59% seiner Elektrizität aus dieser Ressource. Solche Technologien könnten auch in Usbekistan intensiv untersucht und schrittweise integriert werden, um den Klimawandel zu bekämpfen und die Luftqualität zu verbessern.
Betrachtet man die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Usbekistan, so zeigt sich, dass die Wasserkraft während der letzten Jahrzehnte Schwankungen aufwies. In den späten 1980er Jahren gab es sowohl Zuwächse als auch Rückgänge, mit bemerkenswerten Einbrüchen im Jahr 2000. Seitdem erlebte die Wasserkraft eine wechselhafte Entwicklung, mit zeitweisen Anstiegen und Rückgängen, zuletzt 2020 mit einem Rückgang. Diese unbeständige Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit, das Potenzial für andere kohlenstoffarme Energiequellen wie Kernkraft und Windenergie zu evaluieren und zu nutzen.