Derzeit wird der Strom in Turkmenistan nahezu vollständig, nämlich zu 99,97%, aus fossilen Brennstoffen erzeugt. Dies bedeutet, dass kohlenstoffarme Energiequellen wie Wind-, Solar- und Kernenergie in der Stromerzeugung des Landes praktisch keine Rolle spielen. Der übermäßige Einsatz fossiler Brennstoffe hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf die Gesundheit der Bevölkerung durch Luftverschmutzung und trägt erheblich zum Klimawandel bei. Die Herausforderung für Turkmenistan besteht darin, den Anteil kohlenstoffarmer Technologien zu erhöhen, um eine nachhaltigere und sauberere Energiezukunft zu erreichen.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu erhöhen, könnte Turkmenistan von den Erfahrungen anderer Länder lernen, die erfolgreich auf kohlenstoffarme Technologien gesetzt haben. Länder wie Frankreich und die Slowakei sind hier führend, indem sie jeweils mehr als die Hälfte ihres Stroms durch Kernenergie erzeugen. Dies zeigt deutlich die Bedeutung von Kernenergie als stabile und zuverlässige Quelle für kohlenstoffarme Elektrizität. Aber auch Windenergie bietet ein bemerkenswertes Potenzial, wie Dänemark demonstriert, das fast 60% seines Stroms aus Windkraft erzeugt. Turkmenistan könnte sowohl in Kernenergie investieren, um einen soliden Grundstock kohlenstoffarmer Produktion zu sichern, als auch in Wind- und Solarenergie, die flexibel und schnell skalierbar sind.
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung Turkmenistans, insbesondere im Bereich Wasserkraft, hat sich in den letzten Jahrzehnten wenig bewegt. Seit den frühen 1990er-Jahren gibt es keine nennenswerten Veränderungen in der Wasserkrafterzeugung. Im Bereich der Solarenergie ist über ein Jahrzehnt hinweg, bis in die heute 2020er-Jahre, keine Zunahme zu verzeichnen. Diese Stagnation deutet darauf hin, dass Turkmenistan bisher wenig in kohlenstoffarme Technologien investiert hat, was das Land anfällig für die Herausforderungen der künftigen Energienachfrage und Umweltverpflichtungen macht. Ein entschlossenerer Schritt in diese Richtung würde Turkmenistan nicht nur helfen, seine Energieversorgung zu diversifizieren, sondern auch seine internationale Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel zu erfüllen.