Im Jahr 2024 entstand mehr als die Hälfte des Stroms in Kambodscha aus fossilen Brennstoffen wie Kohle, die einen bedeutenden Anteil von rund 41% besetzt. Im Gegensatz dazu macht kohlenstoffarmer Strom fast ein Drittel der Stromerzeugung aus, wobei Wasserkraft mit etwa 25% den größten Anteil darstellt. Die Solarenergie trägt annähernd 5% zur Stromerzeugung bei. Netto-Importe decken ebenfalls einen beachtlichen Anteil von knapp 27% des Strombedarfs. Diese Zahlen verdeutlichen die noch immer hohe Abhängigkeit des Landes von fossilen Energiequellen und die vergleichbar niedrige Nutzung sauberer Energie.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Energie zu steigern, könnte Kambodscha international erfolgreiche Modelle berücksichtigen. Vor allem der Ausbau der Kernenergie könnte von Vorteil sein, wie Beispiele aus Ländern wie Frankreich und der Slowakei zeigen, wo Kernenergie mehr als die Hälfte des Stroms liefert. Auch der erfolgreiche Einsatz von Windkraft in Dänemark, wo über die Hälfte der Elektrizität aus dieser Quelle generiert wird, könnte als Vorbild dienen. Für Kambodscha könnte die Kombination aus mehr Kernenergie und zusätzlicher erschwinglicher Solarenergie ein nachhaltiger Weg sein, die Abhängigkeit von Kohle zu verringern und gleichzeitig eine sauberere und sicherere Energiezukunft zu gestalten.
Betrachtet man die historische Entwicklung der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Kambodscha, fällt auf, dass der größte Zuwachs in der Wasserkraftnutzung vor allem in den 2010er Jahren stattfand. Die Jahre 2012 bis 2018 sahen mehrere signifikante Steigerungen in der Wasserkrafterzeugung, wobei das Jahr 2018 mit einem Anstieg von 2,3 TWh besonders herausstach. Gleichzeitig wuchs die Solarkapazität seit 2019 stetig, obwohl der Zuwachs bisher gering blieb. Trotz gelegentlicher Rückgänge in der Wasserkrafterzeugung bleibt sie die primäre Quelle für kohlenstoffarmen Strom in Kambodscha, während die Solarenergie weiterhin an Bedeutung gewinnt. Diese Entwicklung zeigt das Potenzial und die Notwendigkeit einer verstärkten Nutzung von sauberen Energien in der Zukunft Kambodschas auf.