Kambodscha weist im Jahr 2024 ein interessantes Profil im Bereich der Stromerzeugung auf. Kohlenstoffarme Energiequellen tragen nahezu ein Drittel zur gesamten Stromerzeugung bei. Hierbei macht die Wasserkraft den größten Anteil aus, gefolgt von Solarenergie. Fossile Brennstoffe haben jedoch immer noch einen dominanten Anteil in der Stromerzeugung, überhalb von 40%, wobei Kohle fast den gesamten Teil ausmacht. Fast 27% der Stromversorgung des Landes wird durch Netto-Importe gedeckt, was eine Abhängigkeit von externen Energiequellen unterstreicht. Insgesamt muss jedoch mehr auf kohlenstoffarme Energieträger gesetzt werden, um den CO2-Ausstoß zu senken und eine nachhaltige Energiezukunft zu schaffen.
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Wächst der Strom in Kambodscha?
Bei einem Blick auf die Stromnutzung wird deutlich, dass die Elektrizität in Kambodscha wächst. Im Jahr 2024 lag der Stromverbrauch bei 1217 kWh pro Person, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr 2023 mit 1083 kWh pro Person. Trotz dieser positiven Entwicklung ist die Erzeugung von kohlenstoffarmen Energien nicht im gleichen Maße gewachsen. Der Pro-Kopf-Beitrag aus kohlenstoffarmen Quellen lag 2024 bei 362 kWh, was einen Rückgang gegenüber dem Höchststand von 401 kWh pro Person im Jahr 2022 darstellt. Diese unterschiedliche Entwicklung zeigt die Notwendigkeit auf, die Erzeugung von kohlenstoffarmer Energie weiter auszubauen, um mit dem steigenden Bedarf Schritt zu halten und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Vorschläge
Um die Erzeugung kohlenstoffarmer Elektrizität zu erhöhen, könnte Kambodscha von erfolgreichen Regionen weltweit lernen. Solarenergie, wie in Libanon (31%) oder Nevada (30%), bietet ein großes Potenzial für einen Anstieg in Kambodscha, da das Land reichlich Sonnenlicht genießt. Parallel dazu sollte Kambodscha den Bau von Kernkraftwerken in Betracht ziehen, ähnlich wie Länder wie Frankreich, die fast 70% ihrer Elektrizität aus Kernenergie erzeugen. Eine Diversifikation des Energiemixes hin zu Solar- und Kernenergie könnte helfen, den Strombedarf nachhaltiger zu decken und Umweltbelastungen durch fossile Brennstoffe zu reduzieren.
Geschichte
Blicken wir auf die Historie der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Kambodscha, haben sich in der Vergangenheit bedeutende Entwicklungen ergeben. In den frühen 2010er Jahren wuchs die Wasserkraft kontinuierlich, wobei besonders das Jahr 2018 mit einem Anstieg um 2 TWh hervorsticht. Die Solarenergie begann 2019 spürbar zur Energieerzeugung beizutragen, während Biokraftstoffe seit 2021 eine kleine, jedoch konstant bleibende Rolle spielen. Zwar gab es auch Herausforderungen wie den Rückgang der Wasserkraft im Jahr 2023, jedoch verweist diese insgesamt positive Entwicklung auf eine wachsende Bereitschaft, kohlenstoffarme Technologien zu fördern. Um weiter Fortschritte zu erzielen, sollte Kambodscha bestrebt sein, die variablen Energien durch Speichertechnologien und stabilere Erzeugungsquellen wie Kernenergie zu ergänzen.