Im Jahr 2022 war der Stromverbrauch in Kambodscha recht ausgewogen zwischen kohlenstoffarmen und fossilen Quellen. Mehr als ein Drittel der Elektrizität wurde aus kohlenstoffarmen Quellen bezogen, während fossile Brennstoffe fast den gleichen Anteil ausmachten. Wasserkraft machte mit rund 32% den größten Anteil innerhalb der kohlenstoffarmen Kategorie aus, während Solarenergie mit etwa 3% einen deutlich kleineren Beitrag leistete. Fast ein Drittel des Stroms kam aus Kohle, und Netto-Importe trugen ebenfalls knapp 29% zur Elektrizitätsversorgung bei. Dies zeigt, dass Kambodscha trotz seiner beträchtlichen Nutzung kohlenstoffarmer Energiequellen noch immer stark auf fossile Brennstoffe angewiesen ist, was Herausforderungen im Hinblick auf Klima- und Umweltaspekte mit sich bringt.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Kambodscha zu erhöhen, könnte das Land von anderen Nationen lernen, die in diesem Bereich erfolgreich sind. Länder wie Uruguay und Irland erzeugen einen großen Anteil ihres Stroms aus Windenergie, während Griechenland und Chile sowohl auf Solarenergie setzen, um ihre kohlenstoffarme Stromproduktion zu steigern. Angesichts der klimatischen Bedingungen und geografischen Vorteile könnte Kambodscha ähnliche Pfade verfolgen und seine Investitionen in Solar- und Windenergie ausweiten. Eine weitere Betrachtung wert wäre der Ausbau der Kernenergie, die in vielen erfolgreichen Ländern wie Frankreich und der Slowakei eine tragende Rolle spielt, um ihren kohlenstoffarmen Stromanteil zu maximieren.
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Kambodscha war die Wasserkraft die wichtigste Quelle, die in den frühen 2000er Jahren mit kleinen Schritten begann und seitdem an Bedeutung gewonnen hat. Insbesondere in den Jahren 2012 bis 2018 gab es notable Erhöhungen, wobei 2018 ein besonders starkes Jahr mit einem Zuwachs von 2 TWh war. In jüngerer Zeit gab es jedoch Schwankungen und sogar Rückgänge in der Stromerzeugung durch Wasserkraft, wie im Jahr 2019. Solarenergie begann ebenfalls 2019 an Bedeutung zu gewinnen, mit einem kontinuierlichen, wenn auch geringeren, Anstieg von 0,1 TWh, der jedoch seit 2021 stagniert. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass das Potenzial für den Ausbau kohlenstoffarmer Energiequellen in Kambodscha noch nicht vollständig ausgeschöpft ist.