Der aktuelle Stand des Stromverbrauchs in Ecuador zeigt, dass kohlenstoffarme Energiequellen die dominierende Rolle spielen. Mehr als zwei Drittel des Strombedarfs werden durch saubere Energien gedeckt, wobei die Wasserkraft einen überwältigenden Anteil von etwa 69% ausmacht. Fossile Brennstoffe spielen dennoch eine bemerkenswerte Rolle und decken knapp über ein Viertel des gesamten Stromverbrauchs ab. Innerhalb dieser Gruppe trägt Gas mit einem geringen Anteil zum Mix bei. Biokraftstoffe machen einen winzigen Teil des Energieportfolios aus. Es lässt sich eindeutig feststellen, dass Ecuador auf dem Weg ist, den Anteil sauberer Energien weiter auszubauen, selbst wenn fossile Brennstoffe noch nicht vollständig ausgemustert wurden.
Wächst der Strom in Ecuador?
Hinsichtlich des Wachstums gibt es jedoch Anlass zur Besorgnis. Der Stromverbrauch in Ecuador ist von 1914 kWh pro Person im Jahr 2023 auf 1834 kWh pro Person im Jahr 2024 zurückgegangen. Dies zeigt einen deutlichen Rückgang und deutet darauf hin, dass die Elektrizitätsnachfrage nicht gewachsen ist. Auch die kohlenstoffarme Stromerzeugung sieht eine ähnliche Tendenz: Sie fiel von ihrem Spitzenwert von 1475 kWh pro Person im Jahr 2021 auf 1304 kWh pro Person im aktuellen Jahr. Diese Rückgänge sind besorgniserregend, da Wachstum im Bereich der sauberen Energie notwendig ist, um den künftigen Anforderungen gerecht zu werden und den CO2-Ausstoß zu verringern.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung zu fördern, sollte Ecuador die Erfolge anderer Regionen in Betracht ziehen, insbesondere im Bereich Solar- und Kernenergie. Länder wie Frankreich und die Slowakei haben beachtliche Erfolge bei der Erzeugung von Kernenergie erzielt und könnten als Vorbilder dienen. Für Solartechnologie könnte Libanon mit einem Anteil von 31% als Vorbild betrachtet werden. Zudem zeigt der Fortschritt in Ländern wie Uruguay mit einem sehr hohen Anteil an Windenergie die Möglichkeiten im Bereich Windkraft. Eine Ausbaustrategie im Bereich Solar- und Kernenergie könnte Ecuador dabei helfen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu reduzieren und den Anteil sauberer Energien im Strommix deutlich zu erhöhen.
Geschichte
Der historische Verlauf der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Ecuador, speziell im Bereich der Wasserkraft, zeigt bemerkenswerte Schwankungen. In den frühen 1980er Jahren war ein langsames Wachstum zu beobachten, wobei 1983 und 1984 jeweils leichte Zuwächse verzeichnet wurden. Die 1990er Jahre setzten dieses gemächliche Tempo fort, bis Mitte der 2000er Jahre ein signifikanter Ausbau stattfand, besonders zwischen 2007 und 2009. Jedoch war 2009 auch ein Jahr des Rückgangs. Im aktuellen Jahrzehnt gab es sowohl Jahre des Wachstums wie 2017 und 2019 als auch einige Jahre des Rückgangs wie 2024. Diese Daten zeigen, dass trotz Bemühungen um den Ausbau sauberer Energien noch Schwankungen vorhanden sind, die überwunden werden müssen, um eine nachhaltig positive Entwicklung sicherzustellen.
Electrification
Wir schätzen den Elektrifizierungsgrad durch den Vergleich von Strom- und Gesamtenergieemissionen. Mehr über die Methodik.