In Ecuador, von September 2023 bis August 2024, wird mehr als zwei Drittel des Stroms durch kohlenstoffarme Technologien erzeugt. Hierbei dominiert die Wasserkraft, die 66,87% des gesamten Elektrizitätsmixes ausmacht, was fast das gesamte Portfolio der kohlenstoffarmen Technologien darstellt. Im Gegensatz dazu tragen fossile Brennstoffe 28,1% zur Stromerzeugung bei, ein Anteil, der nachteilig für die Umwelt ist und die Bemühungen um eine sauberere Energiezukunft herausfordert. Stromimporte machen einen kleinen Anteil von 3,05% aus, während Gas und Biokraftstoffe nur einen minimalen Anteil von 2,75% bzw. 1,35% am gesamten Strommix haben.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromproduktion zu steigern, könnte sich Ecuador Beispiele an Ländern wie Uruguay nehmen, das mit einem bemerkenswerten Anteil von 33% seiner Elektrizität aus Windenergie schöpft. Ein Wechsel hin zu Wind- und Solarenergie wäre eine vielversprechende Option. Zudem könnte die Umsetzung von Kernkraftwerken eine stabile und emissionsfreie Alternative sein, wie Frankreich zeigt, das 68% seines Stroms aus Kernenergie gewinnt. Auch in Ländern wie der Slowakei und der Ukraine ist die Kernenergie ein wesentlicher Bestandteil der kohlenstoffarmen Stromproduktion und trägt jeweils 60% bzw. 55% zur Stromerzeugung bei. Eine Kombination aus erhöhter Wind- und Solarenergie zusammen mit möglichen Investitionen in neue Kernenergieprojekte könnte Ecuador zu einem Vorreiter im sauberen Energiebereich in der Region machen.
In der Geschichte der elektrischen Stromerzeugung aus kohlenstoffarmen Quellen in Ecuador hat die Wasserkraft immer eine zentrale Rolle gespielt. In den frühen 1980er Jahren stieg die Stromerzeugung kontinuierlich an, mit einem bemerkenswerten Wachstum von 1,5 TWh im Jahr 1984. Diese positive Entwicklung setzte sich in den 1990er Jahren fort, jedoch gab es einige Rückschläge, wie einen Rückgang von -1,4 TWh im Jahr 1995. Ein signifikanter Anstieg wurde zwischen 2007 und 2017 beobachtet, wobei besonders hervorzuheben ist, dass 2017 ein enormer Zuwachs von 4,2 TWh erreicht wurde. Dennoch gab es auch in jüngster Zeit Schwankungen, wie den Rückgang um 2,3 TWh im Jahr 2024. Diese zyklischen Veränderungen unterstreichen die Notwendigkeit, das Portfolio an kohlenstoffarmen Energiequellen zu diversifizieren, um Schocks zu vermeiden und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu minimieren.