Der derzeitige Zustand des Stromverbrauchs in Ecuador zeigt, dass mehr als zwei Drittel des Stroms aus kohlenstoffarmen Quellen stammt, mit einem überwältigenden Anteil von fast 70% aus Wasserkraft. Fossile Brennstoffe machen rund 28% des Stromverbrauchs aus, wobei Gas einen kleinen Teil von etwa 3% ausmacht und Biokraftstoffe mit ungefähr 1,5% eine noch geringere Rolle spielen. Es zeigt sich ein klares Bild: Ecuador nutzt in großem Umfang saubere Energiequellen, während fossile Brennstoffe nur knapp ein Drittel des Energiemixes ausmachen.
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Wächst der Strom in Ecuador?
Trotz dieser positiven Bilanz ist der Gesamtstromverbrauch pro Person in Ecuador von 1914 kWh im Jahr 2023 auf 1834 kWh im Jahr 2024 gesunken. Das bedeutet einen Rückgang um 80 kWh pro Person. Noch deutlicher ist der Rückgang bei der kohlenstoffarmen Stromerzeugung, die von ihrem Höchststand von 1475 kWh pro Person im Jahr 2021 um 171 kWh auf 1304 kWh im Jahr 2024 zurückging. Diese rückläufigen Zahlen werfen Fragen hinsichtlich der zukünftigen Energieversorgung des Landes auf, da das Wachstum der Stromerzeugung - insbesondere aus sauberen Quellen - für die nachhaltige Entwicklung entscheidend ist.
Vorschläge
Um die kohlenstoffarme Stromerzeugung in Ecuador zu steigern, könnte das Land erfolgreiche Strategien aus anderen Regionen übernehmen. Zum Beispiel zeigt Uruguay mit einem Anteil von 34% an der Stromerzeugung durch Windenergie, dass diese Technologie für Länder in der Region von Vorteil sein kann. Zudem könnte Ecuador von Ländern wie Frankreich oder der Slowakei lernen, die einen großen Teil ihrer Energie aus Kernkraft gewinnen. Darüber hinaus könnte der Ausbau der Solarenergie, wie sie in Chile oder Griechenland mit über 20% des Energiemixes erfolgreich umgesetzt wird, eine wertvolle Ergänzung zum bestehenden Energiemix darstellen.
Geschichte
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Ecuador war vor allem durch den Ausbau der Wasserkraft geprägt. In den frühen 1980er Jahren begann der schrittweise Anstieg der Wasserkraftkapazitäten, besonders bemerkenswert war der Sprung 2007 mit einem Anstieg um 1,9 TWh und 2008 um 2,3 TWh. Die Jahre 2011 bis 2019 brachten ebenfalls signifikante Zuwächse. Leider musste Ecuador im Jahr 2024 einen Rückgang um 2,7 TWh verzeichnen, was als Weckruf dienen sollte, um weitere Investitionen in kohlenstoffarme Technologien zu intensivieren und die Infrastruktur zu erweitern für ein nachhaltigeres Wachstum in der Zukunft.