Im Jahr 2022 ist der Großteil des Stromverbrauchs in der Sonderverwaltungsregion Macao von Importen abhängig, mit Netto-Importen, die über 90% ausmachen. Die restlichen Stromquellen setzen sich aus einem kleinen Anteil von etwas mehr als 5% aus fossilen Brennstoffen und etwa 4% aus Gas zusammen. Kohlenstoffarmer Strom, insbesondere Biokraftstoffe, macht knapp 3,5% der gesamten Stromerzeugung aus. Dies bedeutet, dass Macao stark auf importierten Strom angewiesen ist und nur einen minimalen Anteil an eigenem kohlenstoffarmen Strom produziert.
Um den Anteil kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Macao zu erhöhen, könnte man erfolgreiche Beispiele aus anderen Ländern berücksichtigen, insbesondere Länder, die wie Macao ebenfalls auf Kernenergie setzen könnten. Frankreich beispielsweise erzeugt über 60% seines Stroms aus Kernenergie, während dies in der Slowakei 60% und in der Ukraine 55% sind. Auch wenn Macao räumlich begrenzt ist, könnten Investitionen in fortschrittliche Kernkraftwerke oder Offshore-Windparks erwogen werden, ähnlich wie in Portugal und den Niederlanden, die signifikante Anteile ihres Stroms durch Wind- und Solarenergie gewinnen. Durch die Implementierung solcher Technologien kann Macao seine Energieunabhängigkeit erhöhen und gleichzeitig zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Macao zeigt, dass Biokraftstoffe eine kleine Rolle gespielt haben. Im Jahr 2001 wurde eine geringe Strommenge aus Biokraftstoffen produziert, jedoch stagnierte diese Entwicklung in den folgenden Jahren nahezu komplett und blieb bis 2022 unverändert niedrig. Dies deutet darauf hin, dass in den letzten zwei Jahrzehnten keine signifikanten Anstrengungen unternommen wurden, um die Eigenproduktion kohlenstoffarmer Energiequellen zu steigern. Eine neue, strategische Investition in moderne Technologien wie Kernenergie, Wind und Solar wäre ein entscheidender Schritt, um die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren und die Nachhaltigkeit der Energieversorgung zu gewährleisten.