Derzeit ist der Stromverbrauch in der Sonderverwaltungsregion Macao fast vollständig auf Netto-Importe angewiesen, die mehr als 90 % der Elektrizität ausmachen. Der Anteil an fossilen Brennstoffen, hauptsächlich Gas, liegt bei etwas über 5 %, während kohlenstoffarme Quellen nur einen kleinen Teil, nämlich knapp 4 %, ausmachen. Innerhalb dieser Kategorie sind Biokraftstoffe die einzige erwähnte kohlenstoffarme Energiequelle. Der hohe Anteil an importiertem Strom zeigt die starke Abhängigkeit der Region von ausländischen Energiequellen und unterstreicht die Notwendigkeit, den Eigenanteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung zu steigern.
Um den Anteil an kohlenstoffarmer Stromerzeugung in Macao zu erhöhen, könnte die Region den erfolgreichen Beispielen anderer Länder folgen. Länder wie Frankreich, die über 60 % ihrer Elektrizität aus Kernenergie gewinnen, zeigen den potenziellen Nutzen dieser Technologie bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen und der Gewährleistung einer stabilen Energieversorgung. Darüber hinaus können auch Länder, die erhebliche Anteile ihres Stroms durch Windkraft erzeugen, wie Dänemark und der Vereinigte Königreich mit etwa 27 %, Macao als Vorbild dienen. Durch Investitionen in Kernkraftwerke und die Nutzung von Wind- und Solaranlagen kann Macao seine Energieversorgung diversifizieren und umweltfreundlicher gestalten.
Die Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Macao zeigt ein kontinuierliches, aber leider begrenztes Engagement im Bereich der Biokraftstoffe. Seit Beginn des Jahrtausends schwankte der Einsatz von Biokraftstoffen leicht, mit nur gelegentlichen Zunahmen und einer bemerkenswerten Abnahme im Jahr 2015. Trotz dieser bescheidenen oder bisweilen rückläufigen Entwicklung bleiben Biokraftstoffe eine Randerscheinung in Macaos energiewirtschaftlicher Geschichte. Es ist an der Zeit, dass Macao einen neuen Kurs einschlägt und auf bewährte und nachhaltige kohlenstoffarme Technologien wie Kernenergie, Wind- und Solarenergie setzt, um nicht nur die Energieabhängigkeit zu verringern, sondern auch einen Beitrag zur globalen Bekämpfung des Klimawandels zu leisten.