Im Jahr 2022 stammt mehr als die Hälfte des Stroms in Französisch-Polynesien aus fossilen Brennstoffen, genauer gesagt 67,14%. Der restliche Strom wird hauptsächlich aus kohlenstoffarmen Quellen wie Wasserkraft und Solarenergie erzeugt. Dabei liefert die Wasserkraft 25,71% des gesamten Stroms und die Solarenergie trägt 7,14% bei. Dies bedeutet, dass zusammengenommen fast ein Drittel des Stroms aus sauberen, kohlenstoffarmen Quellen stammt. Französisch-Polynesien hat also noch einen erheblichen Weg vor sich, um seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und den Anteil an kohlenstoffarmem Strom zu erhöhen.
Um den Anteil an niedrigem Kohlenstoffstrom zu erhöhen, kann Französisch-Polynesien von Ländern lernen, die erfolgreich in saubere Energie investiert haben. Beispielsweise hat Frankreich mehr als 60% seines Stroms durch Kernenergie erzeugt, was zeigt, dass eine signifikante Erhöhung der Kernenergienutzung eine machbare Strategie sein kann. Ähnlich hohe Anteile sauberer Energie durch Windkraft verzeichnen Dänemark mit 61% und Uruguay mit 36%. Diese Länder zeigen, dass sowohl Kernenergie als auch Windkraft verlässliche und skalierbare Optionen zur Erhöhung des Anteils an kohlenstoffarmen Strom darstellen. Besonders Inselnationen wie Uruguay bieten vergleichbare geografische Herausforderungen und könnten daher als Modell dienen.
In der Geschichte der kohlenstoffarmen Stromerzeugung in Französisch-Polynesien spielt die Wasserkraft eine lange, jedoch stagnierende Rolle. Seit 2001 gab es keine signifikanten Veränderungen in der Wasserkrafterzeugung, mit Ausnahme eines leichten Anstiegs von 0,1 TWh im Jahr 2010 und eines ähnlichen Rückgangs im Jahr 2011 und 2013. Seit 2011 wird auch Solarenergie eingesetzt, aber deren Beitrag ist noch gering geblieben. Umwälzende Veränderungen gab es bisher nicht, was auf ein bisher fehlendes starkes Engagement in den Ausbau sauberer Energien hinweist. Um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, bedarf es nun entschlossener Maßnahmen zur Förderung von Wind-, Solar- und möglicherweise auch Kernenergie.